Hammerfall - No Sacrifice, No Victory

Hammerfall - No Sacrifice, No Victory
Power Metal
erschienen am 20.02.2009 bei Nuclear Blast
dauert 50:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Any Means Necessary
2. Life Is Now
3. Punish And Enslave
4. Legion
5. Between Two Worlds
6. Hallowed Be My Name
7. Something For The Ages
8. No Sacrifice, No Victory
9. Bring The Hammer Down
10. One Of A Kind
11. My Sharona (The Knack Cover)

Die Bloodchamber meint:

In der zweiten Hälfte der 90er Jahre des letzten Jahrtausends lag der traditionelle Schwert & Krieger Metal am Boden. Alte Heroen dümpelten vor sich hin (und haben zum Teil bis heute nicht wieder in die Spur gefunden), und das Jungvolk fand eine Karriere als „Bauch rein, blanke Brust raus und fesch das Schwert gezückt“ Band nicht unbedingt erstrebenswert. Dann kamen HAMMERFALL 1997 mit einem Paukenschlag namens „Glory To The Brave“ daher, der nicht nur (auch heute noch) wie ein Turm aus dem Meer der Veröffentlichungen des Genres herausragt, sondern auch mitverantwortlich für das bis heute anhaltende Wiedererstarken des ganzen Genres ist.

Und selbst wenn so mancher Purist es nicht wahrhaben will, gehören HAMMERFALL auch 2009 noch zur Genrespitze und setzen dabei im Prinzip immer noch auf das gleiche Rezept wie bei ihrem Debüt: einfache Melodien mit hohem Eingängigkeitsfaktor und Texte zum Mitsingen. Daran ändert auch die regelmäßig bemühte Hitzfeldsche Rotation im Umkreis von Blechkrieger Oscar Dronjak und Frontkämpfer Joacim Cans nichts, die seit dem letzten Album Alt-Bassist Fredrik Larsson und Pontus Norgren (Ex-THE POODLES) an die zweite Axt befördert hat.

Das Erstaunliche dabei ist, dass HAMMERFALL immer noch Lieder schreiben, die man nicht einfach abhaken kann nach dem Hören. Selbst nach einem Durchlauf bemerkt man beim Autofahren oder Duschen irritiert immer wieder wie man gerade den Titeltrack „No Sacrifice, No Victory“ oder das sehr schmissige „Legion“ mitsummt, wenn nicht gar den Refrain in Gedanken singt. Es gibt zwar ein paar kleinere musikalische Spielereien, doch die große Stärke der Schweden liegt einfach bei den Ohrwürmern, zu denen auch der Opener „Any Means Necessary“ oder der pathetische Stampfer „Bring The Hammer Down“ (ohne „Hammer“ Lied geht’s nicht wirklich…) gehören. Die Mehrzahl der übrigen Lieder kann die Qualität der erwähnten höchstens spieltechnisch übertrumpfen, wie das verspielte Instrumental „Something For The Ages“. Positive Ausnahme ist die zauberhafte (Gesangs-)Melodie von „Life Is Now“, während die Band mit der schmalzigen Ballade („Between Two Worlds“) wieder einmal nicht punkten kann.

HAMMERFALL bleiben auch mit dem 7. Studioalbum eine Konstante für guten Power Metal, selbst wenn die spektakulären, wirklich spannenden Alben mittlerweile von anderen Bands aufgenommen werden. Das Überraschendste ist noch die (gelungene!) Auswahl des gecoverten Liedes mit dem Kellerparty Smashhit „My Sharona“. Aber es gibt ja auch eine Menge Menschen, die sich über eine Band freuen, die ihrem Stil treu bleibt und nicht mit jedem Album Zeugnis einer großen Entwicklung ablegen will.
Besser als (fast) alle im Genre sind HAMMERFALL lange nicht mehr, besser als viele aber immer noch.
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