Emperor - Live Inferno

Emperor - Live Inferno
Black Metal
erschienen am 24.04.2009 bei Candlelight Records
dauert 150:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Infinity Burning (medley)
2. Cosmic Keys to my Creations & Times
3. Thus Spake the Nightspirit
4. An Elegy of Icaros
5. Curse you all Men!
6. Wrath of the Tyrant
7. With Strength I Burn
8. Towards the Pantheon
9. The Majesty of the Nightsky
10. The Loss and Curse of Reverence
11. In the Wordless Chamber
12. Inno a Satana
13. I am the Black Wizards
14. Ye Entrancemperium
15. Opus a Satana
16. Infinity Burning (medley)
17. Cosmic Keys to my Creations & Times
18. Thus Spake the Nightspirit
19. An Elegy of Icaros
20. Curse you all Men!
21. With Strength I Burn
22. Towards the Pantheon
23. The Majesty of the Nightsky
24. The Loss and Curse of Reverence
25. In the Wordless Chamber
26. I am the Black Wizards
27. Inno a Satana

Die Bloodchamber meint:

Als eine der einflussreichsten Black Metal Bands überhaupt 2005 ankündigte, auf die Bühne zurückzukehren, verbreitete sich die Nachricht des Headliners des Wacken Open Air wie ein Lauffeuer. EMPEROR gaben einen Gig, der beim größten Teil der Fans gut ankam. Doch auch auf dem Inferno Festival im heimatlichen Norwegen gab man eine Reunion Show. Diese Shows wurden aufgezeichnet und jetzt veröffentlicht, was die Hoffnung auf ein paar neue Aktivitäten der Norweger schürt.

Insgesamt zweieinhalb Stunden erwacht EMPEROR mit diesem Release noch einmal zum Leben. Auf der ersten Disc findet sich das Konzert vom Inferno Festival in Oslo mit einer Setlist über 15 Songs, die keine Wünsche offen lassen. Vor allem die kultigen Lieder des ersten Albums „Inno A Satana“, „I Am The Black Wizards“ usw. haben nichts an ihrer Energie eingebüßt und beweisen vor einer gewaltigen Kulisse, dass mit „In The Nightside Eclipse“ ein zeitloses Werk in diese Welt gefeuert wurde. Einen Störfaktor für mich bildet die abgebrühte Perfektion dieser Aufnahme. Noch vor ein paar Jahren habe ich es für unmöglich gehalten, dass man jemals eine Live-Aufnahme von der Studio-Version nicht mehr unterscheiden kann. Heutzutage ist tontechnisch aber schon so viel rauszuholen, dass wirklich jedes kleine störende Geräusch tuschiert werden kann. Diese Waagschale aus perfekt zusammenspielenden Musikern und Live-Atmosphäre wie Zwischenrufen und solchem Käse ist hier ganz einseitig ausgefallen.

CD 2 bietet die über eine Stunde lange Darbietung vom W:O:A, die um 3 Songs kürzer als das Inferno ausgefallen ist. Die Live-Atmosphäre ist bei dieser Aufnahme jetzt um einiges deutlicher, man kann die Begeisterung der Fans förmlich spüren. Man merkt, dass EMPEROR nicht im Studio sitzen, sondern live spielen, wobei das natürlich technisch wieder in absolut einwandfreier Manier geschieht. Die Setlist ist beinahe die gleiche wie beim Inferno-Gig, es findet sich jeder Klassiker der Band und jeder Klassiker jagt dem Hörer eine Gänsehaut über den Rücken und lässt das schwarze Herz höher schlagen. Seltsamerweise bin ich schon mit dieser einen Disc wunschlos glücklich, obwohl die Spielzeit deutlich kürzer ist.

Doch nachdem ich Lobeshymnen auf - aus meiner Sicht – eine der besten Black Metal Bands aller Zeiten gesungen habe, komme ich zu dem Problem, wozu Live-CDs eigentlich noch gut sein sollen. Warfen die Nebenprojekte der Jungs zu wenig Geld ab, hat man deshalb noch 2 mal gespielt und veröffentlicht jetzt die Live-Dokumente davon? 2 CDs mit der nahezu gleichen Tracklist? Selbstverständlich ist für jeden Fan der Kauf dieser Doppel-CD oder der Kauf der DVD der Wacken-Show, die zeitgleich das Ladenregal erreicht, Pflicht. Ich höre jedoch auch künftig eher eines der Alben, wenn ich Lust auf EMPEROR verspüre und nicht „Live Inferno“. Immerhin kennt man schon alle Songs und hat sie in der Schublade des jeweiligen Outputs. Aber eine derartige Live-Dokumentation einer Band, die ihren Fans nach ihrer Auflösung noch einen Gefallen tut und zwei starke Gigs aufgenommen hat, um den Mythos um den Imperator am Leben zu erhalten, gibt es selten und gehört in diesem Falle zu einer absolut glanzvollen Verneigung vor dem Publikum des Tyrannen selbst.
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