Lanfear - Another Golden Rage

Lanfear - Another Golden Rage
Progressive Metal / Metal
erschienen am 24.01.2005 bei Massacre Records
dauert 50:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Another golden rage
2. The unrestrained
3. Dispraise
4. Transmigration
5. Eclipse
6. Shades of black
7. The voice within
8. In silence
9. Eternally
10. What...for
11. Outliving the ages

Die Bloodchamber meint:

Ich erinnere mich noch mit Freuden an den letzten Output von Lanfear, „The Art Effect“. Dort habe ich die vor allen exzellente Instrumentalarbeit der Band gelobt, die dem Prädikat „Metal aus Deutschland auf gehobenem Niveau“ sehr gerecht wird. Wie wird wohl der neuste Output der Band abschneiden, nachdem man mit „The Art Effect“ so einen Hammer vorgelegt hat? Nun, leider – und ich bedauere das so sehr – kommen Lanfear bei weitem nicht an den Vorgänger heran. Das Songwriting ist, wie auch vorher, über alles erhaben. 1:1. Die Schlagzeugarbeit ist immer noch so abwechslungsreich, punktgenau und markant wie vorher. 2:2. Die Gitarren sind von den Riffs, vom Sound und von den Soli wieder super. 3:3. Das Keyboard allerdings gefällt mir von der Soundwahl bei vielen Songs partout nicht, z.B. bei „The Unrestrained“. Ich dachte, meine Boxen sein kaputt. Auch in der Ballade „Eternally“ (dazu noch später) sind die Keys, sorry, totaler Rotz. Also das klingt fast mal garnicht. 4:3 Meinen größten Kritikpunkt hab ich mir aber bis jetzt aufgespart: Den Gesang. Herr im Himmel, warum klingen die falsettierten Höhen auf einmal so furchtbar schwach? Gerade im Opener mischt sich dies mit einem, und das ist jetzt sehr subjektiv, sehr gelangweiltem Gesang. Es klingt, als würde hier vom Blatt abgesungen, das war beim Vorgänger noch um Welten besser. Zudem wurde hier meiner Meinung nach viel zu viel mit Halleffekten rumgetüftelt; allerdings klingen viele Passagen wiederum stark, wenn auf normaler Bruststimme gesungen wird. Sobald die Rhythmik des Gesangs schneller wird, klingt es aber wieder wie abgelesen. 5:3. Die Songs sind, wie gesagt, im großen und ganzen schon sehr gut – bis auf „Eternally“. Der Song ist echt fürchterlich, denn er klingt wie die musikalische Untermalung zu einem der unzähligen B-Movie der 80er. Alles was recht ist, aber das ist mal einer der bescheidensten Songs der Band. Die Produktion der Platte ist jedoch auf sehr hohem Niveau, Hut ab. Mit „Outliving the Ages“ hat man aber auch einen überzeugend starken Track am Start, wenngleich er auch meine genannten Schwächen deutlich zeigt.

Fazit: Ich habe „The Art Effect“ sehr lange gehört und auch sehr gemocht, aber mit „Another Golden Rage“ haben sich Lanfear keinen gefallen getan. Verglichen mit dem Vorgänger ist die Platte ein Schritt nach hinten, was mich sehr hart trifft, denn der symphatischen Truppe hätte ich den großen Wurf zugetraut. Ich würde allen empfehlen, den Vorgänger anzuhören und bei Interesse „ Another Golden Rage“ zu probieren. Vielleicht hat’s auch bei mir nicht klick gemacht, aber ich kann hier nur 6 Punkte geben.
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