Deadlock - Earth.Revolt

Deadlock - Earth.Revolt
Melodic Death Black Metal
erschienen am 27.06.2005 bei Lifeforce Records
dauert 54:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Demonic (Tonus Diabolus)
2. 10,000 Generations In Blood
3. The Years Of The Crow
4. Everlasting Pain
5. Earth.Revolt
6. More Tragedies To Come
7. Awakend By The Sirens
8. Kingdom Of The Dead
9. May Angels Come
10. Harmonic

Die Bloodchamber meint:

Dass sich Death und Black Metal mit Melodien kombinieren lassen, ist ja seit jeher bekannt. Und dass man dabei gute Riffs und Rhythmen abliefern kann, während gleichzeitig Melodien gespielt werden, so dass Atmosphäre entsteht, auch. Aber bisher meines Wissen selten bis nie wurden dieser Kombination Passagen lieblich-warmen Frauengesangs mit fast schon Alternative-Touch beigefügt. Klar, beim Gothic Metal ist das eher üblich, aber DEADLOCK spielen Melodic Death Metal mit schwarzmetallischen Einflüssen.
Vielleicht mag sich der eine oder andere das nun nur schwer vorstellen können, aber es funktioniert. Die fünf aus Deutschland kommenden Musiker haben auf „Earth.Revolt“ acht Stücke (zuzüglich In- und Outro) melodischen Schwarz-/Todesmetalls mit Metalcore-Prise gepackt. Dabei ist macht jedes Lied Druck, genauso erklingen in jedem Lied auch gute (Gitarren-)Melodien, wobei die manchmal auftretende sehr dezente Untermalung durch Keyboardklänge nicht störend ist. Und eben der Frauengesang, welcher nicht in Opern-Manier trällert, sondern mit Wärme und Emotion und dennoch tonal korrekt überzeugen kann. Um dieses frische Zusammenspiel noch zu erweitern, erklingen bisweilen noch Klaviertöne und akustische Gitarre. Überladen klingen DEADLOCK jedoch zu keiner Zeit.
Dem Titel entsprechend erklingt kurz das bedrohliche „Demonic (Tonus Diabolus)“ und geht in „10,000 Generations In Blood“ über, welches mit melodisch-bombastischem Black Metal aufwartet und immer wieder Death Metal-Einsprengsel mit einbringt. Dazwischen erklingt immer wieder der weibliche Gesang, welcher trotz seines vermeindlichen Gegensatztes reinpasst. Mit ebenjenem Gesang und ruhigen Klavierklängen klingt das Lied aus.
Mit den nächsten beiden Liedern folgen dann Melo-Death-lastigere Stücke, bei welchen man aber nicht auf Atmosphäre verzichten muss. Das Titelstück beginnt wiederum mit einem ruhigen Klavier, geht danach in melodischen Death Metal über und erzeugt mit seinen Melodien teils eine melancholisch angehauchte Stimmung.
Das folgende „More Tragedies To Come“ tönt etwas bodenständiger und dreschender, auch hier muss nicht auf gute Melodien verzichtet werden und dazwischen gibt’s eine atmosphärische Zwischenpassage. Nach einem ruhigen und schönen cleanen Abklang legt „Awakened By The Sirens“ hymnischer los. Hier erklingt fast ausschließlich der weibliche Gesang und überzeugt weitgehend. Dazu tut der klavierunterlegte Schluss sein Übriges.
Nach diesem Höhenflug kommt „Kingdom Of The Dead“ richtig und drückt schwer und tief. Mit einer gut elfminütigen Spieldauer stellt „May Angels Come“ als Abschluss das längste Stück, allerdings zieht sich das Lied etwas zu sehr dahin. Im Outro „Harmonic“ gibt’s dann zur Ausleitung nochmal Klavier und Frauengesang.
Dass die Band moderne Einflüsse hörbar mit einbaut, ist nicht weiter störend und passt so auch recht gut. Schade fände ich es nur, wenn DEADLOCK coriger und moderner würden, wie es leider bei zu vielen Bands - vor allem aus dem Melodic Death Metal- Bereich - heutzutage der Fall ist. Auf „Earth.Revolt“ weiß die Musik aber weitgehend zu gefallen und gerade durch die kreative Verarbeitung anderer Klänge sind DEADLOCK interessant.
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