Judas Priest - Jugulator

Judas Priest - Jugulator
Heavy Metal
erschienen am 16.10.1997
dauert 58:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Jugulator
2. Blood Stained
3. Dead Meat
4. Death Row
5. Decapitate
6. Burn In Hell
7. Brain Dead
8. Abductors
9. Bullet Train
10. Cathedral Spires

Die Bloodchamber meint:

Seit dem kongenialen Painkiller-Album und dem Abgang von "Halfi" hatten die Engländer musikalisch absolut nichts Neues offenbart, bis eben zum Jahre 1997. Tim Owens der auf den klangvollen und verheißungsvollen Namen "Ripper" getauft wurde übernahm den Sängerposten nachdem er sich mit Killerversionen der beiden Klassiker "Victim of Changes" und (welch Wunder) "The Ripper" gegen die harte Konkurrenz u.a. Ralf Scheepers (früher Gamma Ray, heute Primal Fear) beim "Casting" durchgesetzt hatte. Über die große Sängerdiskussion werde ich den Mantel des Schweigens hüllen, denn diese alte, nervende Leier kennen wir alle.

Der musikalische Stil der alteingesessenen Briten wandelte sich auf der "Jugulator" der Moderne zu. Ich würde es als modernen Powermetal bezeichnen, der durch die fette, raue und herzhafte Produktion sehr hart und kernig rüberkommt. Sinnigerweise wurden viele der alten Fans damit verärgert, aber auch viele neue, junge und frische Fans dazu gewonnen.

Das Songwriting Duo Tipton/Downing wusste ja seit je her wie man Nackenbrecher, Granaten und ähnliches schreibt und so ist es auch auf diesem Album, auch wenn der dritte kreative Kopf Rob Halford bei einigen Nummern schmerzhaft vermisst werden wird, aber dazu später mehr. Tödliche Geschosse wie der Titelsong gibt es eine Menge auf dem 97er Release, so auch der nur so vor Power strotzende Dampfhammer "Death Row" und das stimmige, begnadet arrangierte "Burn in Hell". Zudem begeistern mich noch das ziemlich einfache, durch des Rippers starke Stimme getragene "Abductors" sowie der bockharte Stampfer "Bullet Train" und letztendlich die moderne Umsetzung des alten Songwriting Konzepts a la "Victim of Changes": "Cathedral Spires".

Mit "Blood Stained" und "Dead Meat" wurden noch zwei leicht überdurchschnittliche Songs darauf gepackt die Live sicher ganz gut ankamen (falls sie denn gespielt wurden), aber eben nicht die Klasse der oben genannten Tracks erreichen. Leider Gottes haben sich aber noch zwei absolut lahme und uninspirierte Lieder auf die Scheibe geschlichen. "Decapitate" und "Braindead" hinterlassen einen faden Beigeschmack und ziehen das Album gehörig nach unten.

Fazit: Eine gute Platte die trotz ihrer Macken besser ist als ihr miserabler Ruf. Wertungstechnisch ist die Rechnung einfach, in der Summe einen Punkt Abzug für "Blood Stained" und "Dead Meat" und jeweils einen für die beiden Füller.
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