Deadlock - Wolves

Deadlock - Wolves
Melodic Death Metal
erschienen am 13.04.2007 bei Lifeforce Records
dauert 46:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. World Domination
2. We Shall All Bleed
3. Code Of Honour
4. Losers Ballet
5. Dark Cell
6. Crown Of Creation
7. End Begins
8. As Words To Bullets
9. Praeludium II
10. Bloodpact
11. To Where The Skies Are Blue

Die Bloodchamber meint:

DEADLOCK heißt auf Deutsch soviel wie Blockierung oder Stillstand. Was die Band auf ihrem neuen Album abliefert, wird diesem Namen aber in keiner Weise gerecht. Schon der Vorgänger „Earth.Revolt“ zauberte eine Mischung aus Death, Unmengen von Melodien und einer gehörigen Portion Düsternis auf die Lauscher. Mit „Wolves“ windet man sich nun endgültig aus der Metalcore Schublade, die dank dem einschlägigen Label Lifeforce gerne geöffnet wurde, und geht noch einen Schritt mehr in die Schwarzkittel-Richtung. Dass der Einstieg von Sängerin Sabine und der damit verbundenen gesteigerten Präsenz ihrer Stimme nicht jedem Fan schmecken wird, wird im Kampf gegen den Stillstand gern in Kauf genommen.

Die poppige Ausrichtung der weiblichen Vocals und die Vordergründigkeit von Keyboards kann und darf bei so manchem Freund modernen Death Metals für leichtes Magendrücken sorgen. Sabine ist jedoch mit einer sehr angenehmen Stimme gesegnet, die sich – ist die Eingewöhnungsphase erst einmal überstanden – harmonisch in den Gesamtsound einfügt und den zerbrechlichen Gegenpart zu den wütenden Growls von Fronter Johannes bildet. Richtig reizvoll wird das Wechselspiel erst durch das musikalische Grundgerüst, das – bis auf das fast singletaugliche „Code Of Honour“ – nicht eingängig ist, sondern Komplexität anstrebt und, vor allem, sehr hart, knackig und düster rüberkommt.

DEADLOCK beweisen dabei ein umwerfendes Händchen für hochspannendes Songwriting, das, wenn man sich in Bombast, Pathos und Melancholie wohlfühlt, richtig süchtig machen kann. Man merkt einfach, dass jeder Song mit viel Liebe zum Detail ausgetüftelt wurde. Die wunderbar verspielten langen Soli, die großzügig eingesetzten Keyboards, die bombastischen Filmscore-mäßigen Zwischenspiele und der toll aufeinander abgestimmte Wechselgesang – alles wurde mit jeder Menge Feingefühl ausgearbeitet und durch eine saubere Produktion perfekt in Szene gesetzt. Angesichts dessen mag man auch den befremdlich wirkenden Elektropart verzeihen, der einem inmitten von „End Begins“ überraschend entgegen purzelt.

„Wolves“ ist eine überraschende, beeindruckende und sehr gelungene Platte, auch wenn diese Entwicklung dem ein oder anderen nicht gefallen mag.
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