Belphegor - Bondage Goat Zombie

Belphegor - Bondage Goat Zombie
Death Black Metal
erschienen am 11.04.2008 bei Nuclear Blast
dauert 39:48 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bondage Goat Zombie
2. Stigma Diabolicum
3. Armageddon's Raid
4. Justine: Soaked in Blood
5. Sexdictator Lucifer
6. Shred for Sathan
7. Chronicles of Crime
8. Sukkubus Lustrate
9. Der Rutenmarsch

Die Bloodchamber meint:

BELPHEGOR haben sich über die Jahre hinweg eine felsenfeste Position im Extrem Metal Bereich erarbeitet. Und auf „Bondage Goat Zombie“ zeigen sie einmal mehr, warum dies so ist. Die Österreicher verbinden die Härte und den Groove des Death Metals mit der Atmosphäre und Melodik des Black Metals.

Auch wenn mir die musikalische Frühphase der Band mit Alben wie „The Last Supper“ in ihrer Räudigkeit zu gefallen wussten, können mich auch die aktuellen BELPHEGOR begeistern. Heutzutage zeigt die Band sich musikalisch gereift. Die einzelnen Musiker legen dabei eine beachtliche technische Leistung an ihren Instrumenten an den Tag. Filigran und über alle Zweifel erhaben werden dem Hörer hier neun Stücke um die Ohren gehauen.

BELPHEGOR haben ihren ganz eigenen Klang, egal ob es die Blastbeats, die infernalischen Melodien oder aber die Texte bzw. der Gesang sind. So klingen nur BELPHEGOR! So wird das Titelstück in bester „Lucifer Incestus“ Manier heruntergeschrotet, ohne dabei an Wiedererkennungswert zu verlieren. Auch die arabeske Melodiefärbung hat sich über die Jahre zu einem wahren Markenzeichen der Österreicher entwickelt.

„Stigma Diabolicum“ ist mein persönlicher Favorit des Albums: Die morbide Komponente der Musik verbindet sich mit erhabenen, hymnischen Melodielinien. Der Song beginnt hart und erbarmungslos, um in den Refrainparts auf Melancholie und Atmosphäre zu setzen, bevor die Band gegen Ende wahre Hammermelodien auspackt. So melodisch kannte man BELPHEGOR bis dato nicht. Man ist schon fast an neuere HYPOCRISY erinnert bei solch ergreifenden Passagen!

Neoklassisch angehaucht beginnt „Armageddons Raid“, bevor sich der Song in einem wahren Blastgewitter entlädt. Überhaupt sind Einflüsse der Klassik auch an anderen Stellen vernehmbar, so beispielsweise in den Leadgitarrensequenzen von „Der Rutenmarsch“. Dies passt natürlich perfekt zum lyrischen Konzept, welches sich größtenteils mit dem Leben und Wirken des Marquis de Sade auseinandersetzt.

Mächtig und bedrohlich wirkt ein „Sexdictator Lucifer“ mit seinen schweren Riffs, die sich langsam, aber sicher ihren Weg bahnen. „Shred For Satan“ bricht dagegen einmal mehr Geschwindigkeitsrekorde und bläst den Hörer mit seiner Präzision schier gegen die Wand.

Beim letzten Stück des Albums mit dem Namen „Der Rutenmarsch“ haben sich BELPHEGOR etwas Besonderes einfallen lassen. So darf man den Herren bei der Live Flagellation einer Dame im Studio lauschen. Nur so hätte man dem Geist de Sades gerecht werden können, ließen BELPHEGOR verlauten. Na das nenne ich mal konsequent!

Es ist beachtlich, wie kontinuierlich die musikalische Leistung der morbiden Österreicher ist. BELPHEGOR haben sich ihren ganz eigenen Sound erarbeitet und treiben diesen immer mehr zur Perfektion. So ist „Bondage Goat Zombie“ ein weiteres phänomenales Album geworden, welches den guten Ruf der Band weiter untermauern wird!
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