Stormwarrior - At Foreign Shores, Live In Japan

Stormwarrior - At Foreign Shores, Live In Japan
Power Metal
erschienen am 25.08.2006 bei Remedy Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. And the northewinde bloweth
2. Signe of the warlorde
3. Heavy metal fire
4. The axewielder
5. Valhalla
6. Odinn's warriors
7. Thunder
8. To foreign shores
9. Lindisfarne
10. Iron prayers

Die Bloodchamber meint:

Mit Stormwarrior verhält es sich ähnlich zwiespaltig wie mit Majesty. Während die einen jedes neue Album beider Bands bejubeln, pinkeln die anderen ihnen an die Karre und bezeichnen sie als Manowar (in puncto Majesty) bzw. Helloween für Arme. Aber scheißegal, schließlich ist „Walls Of Jericho“ eines der großartigsten Alben der deutschen Metalgeschichte, und wenn jemand die Fähigkeiten hat, dieses Erbe anzutreten, dann ist das eigentlich großartig. Viel schlimmer sähe das ganze aus, wenn man sich an „Pink Bubbles Go Ape“ orientieren würde.

Stormwarrior führen die einst eingeschlagene Linie – genau wie Paragon – konsequent fort, sind dabei aber mehr als nur eine originalgetreue Blaupause ohne eigenen Esprit. Schließlich lässt sich Kai Hansen, der bei den beiden vorangegangenen Full-Length-Alben als Produzent und Gastsänger auftaucht – nicht mit Nichtskönnern ein. Und dass Songs wie „Signe Of The Warlorde“, „The Axewielder“, oder „Lindisfarne“ einfach nur Knallersongs sind, wird wohl eh kein wahrer Metaller bestreiten können. Alle anderen können Emo hören gehen!

Nun, nach 2 Alben (die EPs nicht mitgerechnet) hatten Stormwarrior das Glück, eine Konzertreise nach Japan antreten zu können, die man logischerweise gleich für die Daheimgebliebenen auf Konserve bannte. Unter dem schönen Titel „At Foreign Shores“ steht nun die erste Live-Scheibe der Norddeutschen im Regal und zeigt in roher, aber dennoch dynamischer und druckvoller Form, wie man auch heute die japanischen Fans mit europäischem Power Metal der alten Schule begeistern kann. Nach dem Intro „And The Northewinde Bloweth“ erklingt ein markerschütternder Urschrei von Sänger/Gitarrist Lars Ramcke und los geht’s mit dem Debüt-Kracher „Signe Of The Warlorde", bevor mit dem nachfolgenden „Heavy Metal Fire“ ganz tief in der Mottenkiste gekramt wird und den Japanesen der EP-Titeltrack von 2003 um die Ohren gepfeffert wird. SO muß europäischer Heavy Metal klingen, einfach auf die Fresse und fertig, und ein Instrument wie Keyboards bleibt zuhause!

Egal ob „Valhalla“, das göttliche „Odinn´s Warriors“ oder der Mitgröhler „Lindisfarne“, hier zündet jeder Song und macht „At Foreign Shores“ zu einer amtlichen Best-Of-CD im Livegewand! Das einzige Manko einer sonst wirklich formidablen CD, die den Titel Live-Album auch wirklich verdient (Publikumsreaktionen werden gut eingefangen, nichts wirkt künstlich überarbeitet) ist die verdammt kurze Spieldauer von gerade mal 45 Minuten. Da hätte man ruhig noch ein paar Kracher drauf packen können. Somit ist das Album für Einsteiger am interessantesten, auch wenn das Teil keinesfalls in der Sammlung der Stormwarrior-Alles-Besitzer negativ auffällt.
-