Baltic Metal Massacre mit TODTGELICHTER

Baltic Metal Massacre mit TODTGELICHTER

Todtgelichter
Trafo, Rostock
13.07.2007
Die Sommerpause ist vorbei und die zweite Jahreshälfte beginnt für das Baltic Metal Massacre. Doch was gab es im Vorfeld für ein Hickhack mit dem Billing. Erst sagten Mor Dagor ab und dann auch noch deren Support Grimm, weil die von ihrem Drummer im Stich gelassen wurden. Aber die Organisatoren hatten Glück gehabt, denn mit den Hamburgern TODTGELICHTER kam ein verlässliches, freundliches und musikalisch geniales Quintett nach Rostock. Die Vorband war in Cult Of Azrael auch schnell gefunden. So schien es ein feines Black Metal Leckerli zu werden. Wenn da nicht die Naivität der Cult-Jungs gewesen wäre. Da bringen die fünf Tage vor dem Gig ihr neues Logo an die Öffentlichkeit und den Organisatoren und TODTGELICHTER war klar: Nicht bei/mit uns! Den Jungs von Cult Of Azrael war es wohl gar nicht so klar, was sie sich damit eigentlich einbrocken, zumal es unpolitische Metaller sind. Aber ein sehr zwielichtiges Symbol in ihr Logo zu hauen, das tun sie nun garantiert nicht mehr. TODTGELICHTER haben sich angeboten, mit den Jungs darüber zu diskutieren, was sie dann vor Ort auch taten. Ein feiner Zug von den Hamburgern. Also Ihr Jungs vom Cult; überlegt Euch zukünftig was Ihr da macht. Heutzutage kann man schnell und z.T. unberechtigt in die braune Ecke gedrängt werden. Doch nun zurück zum eigentlichen Abend.

TODTGELICHTER werden heute allein auftreten. Sie kommen pünktlich im Trafo an. Aufbau, Soundcheck etc. und dann bereiten sie sich für den Gig vor. Die Organisatoren haben beschlossen, ab heute den Einlass auf 20 Uhr vorzuziehen, damit auch die Metalheads unter 18 Jahre was vom Baltic Metal Massacre haben. Da dieses Mal nur eine Band spielt, hat man nun genügend Spielraum und TODTGELICHTER entern gegen 22 Uhr mit Copsepaint die Bühne. Blickfang ist hier aber nicht nur Shouter Mort; nein, alle Musiker haben ihren Part auf der Bühne, den sie überzeugend darbieten. Grimmige Mienen, wohin man auch auf die Bühne schaut. Gar nicht wiederzuerkennen ist Frederic, der auch noch seine Haare geweißt hat und sie wild umherschüttelt. Ca. 75 Minuten pure Black Metal Power mit Schwerpunkt in Form ihres neuen Albums „Schemen“ (das ich wirklich jedem empfehlen kann). Aber natürlich wird auch ihr Debüt „Was bleibt…“ nicht außer Acht gelassen. Es wird geblastet, es wird depressiv mit zweistimmigen Gitarren…, sehr avantgardistisch, wie ich finde. Aber mit Bands wie Grabnebelfürsten oder Nocte Obducta kann man TODTGELICHTER nicht vergleichen. Nein, sie sind eigenständig und kupfern nicht bei den deutschen Kollegen ab. Allerdings kann man die Hamburger ruhig mit diesen Bands in einem Atemzug nennen, sie sind es durchaus wert. Die rund 80 Anwesenden, anfangs noch recht zurückhaltend, kommen schnell in Wallung, wenn Mort seine Hasstiraden in die Meute kreischt. Auch Frederic steuert ein paar Screams bei und erinnert mich stimmlich sehr an den früheren Varg.
Der Gig ist nun vorüber. Todtgelichter schminken sich ab und schreiben das ein oder andere Autogramm auf die verkauften Tonträger. Und nicht selten hört man Mädels von den Jungs schwärmen. Ja, ich höre sogar das Wort ‚Beau’ in Verbindung mit Black Metal. Ja, warum auch nicht?
Ein geiler Abend in Rostock, eine geile Band, ein geiles Publikum … was will man mehr?

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