Die Apokalyptischen Reiter - Samurai

Die Apokalyptischen Reiter - Samurai
Metal
erschienen in 2004 bei Nuclear Blast
dauert 48:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wahnsinn
2. Eruption
3. Rock´N´Roll
4. Silence of Sorrow
5. Der Teufel
6. Reitermaniacs
7. Barmherzigkeit
8. Per Aspera Ad Astra
9. Lazy Day
10. Die Sonne scheint
11. Roll My Heart
12. Hey-Ho
13. Northern Lights

Die Bloodchamber meint:

Stilistische Ungebundenheit – ja in der Tat – das ist es, was DIE APOKALYPTISCHEN REITER seit je her ausmacht. Die vier ( aufgrund der Handverletzung von Fuchs aber mittlerweile um Gitarrist Pit erweiterten) Musikanten vereinen in ihrem einzigartigem Sound alles was es gibt, ohne sich dabei um die Meinung von irgendjemandem zu scheren, was ihnen in der Vergangenheit sicherlich und besonders von Seiten der sogenannten „Szenehütern“ keine Freunde machte. Aber die Reiter wären nicht die Reiter, wenn sie nicht über all dem stehen würden, und trotzdem weiterhin ihr ding durchziehen.

Der letzte Output der Weimarer „Have A Nice Trip“ war an stilistischer Bandbreite und Innovation kaum zu übertreffen, so fanden sich sogar poppige und mediterrane Töne wider. Der neueste Streich der Jungs heisst „Samurai“ und ist das mittlerweile fünfte Studio Album der Band.

Der Opener „Wahnsinn“ ist ein typischer Reiter Song, der flott beginnt, und gleich mächtig Appetit auf mehr macht. Der Refrain stellt wie so oft bei den Reitern den grandiosen Höhepunkt der Songs dar, und hat einmal mehr fast schon missionarischen Botschaftscharakter. Im folgenden kann man erkennen, dass sich das neue Album wieder sowohl musikalisch als auch von der vorherrschenden Grundstimmung von den Vorgängern unterscheidet. War auf „All You Need Is Love“ noch Trauer, Düsternis und Melancholie gepaart mit Ironie vorherrschend, auf „Have A Nice Trip“ dagegen schon fast fröhliche Stimmung im Sinne der Selbstfindung, so ist „Samurai“ wieder total anders. Ich würde dieses Album stimmungsmäßig zwischen den beiden letzten einordnen. Doch auch musikalisch hat sich einiges getan. So gibt es diesmal nicht mehr allzu viele verschiedene Stile durchgemixt, sondern wieder vermehrt hartes und extremeres, doch insgesamt ist das Songwriting epischer (Refrains) und komplexer bzw technischer geworden (teils irrwitzige Lead Melodien).

Die für die Ostdeutschen schon obligatorische Hymne ist natürlich auch enthalten, und so huldigt man mit „Reitermaniacs“ diesmal eindrucksvoll seine Fans. Als weitere absolute Highlights sind das schwarzmetallische „Der Teufel“ und das wirklich geile „Eruption“ zu nennen. Den Vogel schießen die Herren aber mit „Die Sonne scheint..“ ab, das nebenbei auch noch absolutes Hitpotential hat. Wer beim Refrain dieses Tracks nicht ein herzliches Grinsen auf den Lippen hat, muss einfach krank sein.

Da das Teil von Tue Madsen auch noch amtlich eingetrümmert wurde, kann eigentlich kaum mehr was schief gehen. Die Reiter haben ein starkes, irgendwie „reifes“ Album abgeliefert, dass wieder einmal begeistern kann. Zuschlagen!
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