Cripper - Freak Inside

Cripper - Freak Inside
Thrash Metal
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 52:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shortcut
2. Sun; Colour: Black
3. Fire Walk With Me
4. 60bpm
5. Vicious Condition
6. Strike The Force
7. Masquerade
8. Attention Deficit
9. Slowly Beaten Hate Machine
10. Break Out
11. Trapped
12. Kill My Thirst

Die Bloodchamber meint:

Die Hannoveraner CRIPPER stehen auch mit ihrem ersten richtigen Album „Freak Inside“ für Underground Stoff der gehobenen Klasse. Artwork, Booklet und auch der Infozettel lassen kaum Wünsche offen, und für den Mix der Platte hat man gar Andy Classen gewinnen können. Kein Wunder, dass die Produktion richtig gut reinknallt. Wie auch schon bei ihrer EP „Killer Escort Service“ überlassen die Damen und Herren nichts dem Zufall und untermauern ihre Ambitionen auf einen Plattenvertrag mit Nachdruck.

Dass sich dabei auch die Musik weiterentwickelt und verbessert hat, ist umso löblicher. Die kleineren Experimente des Debüts, nämlich ein Schielen in Richtung Melodic Death und cleane Vocals, wurden konsequent über Bord geschmissen, um mehr Raum für das Wesentliche zu schaffen: knüppelharten Thrash Metal, der Moderne und Vergangenheit gekonnt in sich vereint. Während Legionen von mehr oder weniger talentierten Bands im Untergrund herumpoltern, sind CRIPPER schon drei Schritte weiter und haben eine technisch wie songschreiberisch beeindruckende Platte auf die Menschheit losgelassen, welche die Band – ähnlich wie die Nachbarn von RECKLESS TIDE – allmählich bei einem Label landen lassen sollte. Wer großartige Mitgröler wie „Fire Walk With Me“, „Masquerade“, „Attention Deficit“ oder „Break Out“ hört und dabei still stehen bleiben kann, hat definitiv etwas falsch verstanden. Aber trotz aller Eingängigkeit haben CRIPPER auch jede Menge pfeilschnelle Abrissbirnen – immer mal wieder unterbrochen von tödlichen Mid Tempo Parts – auf CD gepresst, die auch den „Kopf-auf-den-Tisch-knallen“ Fan zufrieden stellen werden.

Es wäre vermessen zu behaupten, dass auf „Freak Inside“ ausschließlich hochklassige Songs stehen würden (denn das stimmt letztendlich so auch nicht), aber insgesamt betrachtet gibt es doch eine ganze Menge gesignte Bands, die sich vor den Hannoveranern verstecken müssen. Ich vermute mal, dass diese die letzte Veröffentlichung der Band ohne Plattenvertrag sein wird. Alleine deshalb lohnt sich schon das Zugreifen.
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